16 August 2012

Simulation Luftgetragener Schadstoff

„Verkehrsunfall, mit Gefahrguttransporter, 20 KG Brom-Transportbehälter leck geschlagen“ – Diese oder ähnlich Alarmierungsmeldung stellen Feuerwehren vor eine große Herausforderung. Recherchen über die UN Nummer oder den Gefahrguttyp sind noch schnell möglich. Die Information anschließend im Einsatzgeschehen effizient einzusetzen ist allerdings viel schwieriger.

Die Gefahrstoffdatenbank für Brom UN Nummer 1744 gibt hier die Information zurück „Stark ätzender Stoff, giftig, entwickelt gefährliche Dämpfe, giftig bei Verschlucken, Einatmen oder Hautkontakt“. Verletzten unter Selbstschutz aus dem Gefahrenbereich in die frische Luft bringen.

Für die Abschätzung, welche Bereiche als Gefahrenbereich auszuweisen sind, werden im Einsatzgeschehen schnelle effektive Hilfsmittel benötigt die dem Einsatzleiter vor Ort in seinen Entscheidungen unterstützen. Fragen nach der Ausdehnung der Schwergaswolke, die Größe des Toxischen Bereiches oder auch der Dauer der Toxischen Wirkungen sind Entscheidungsbeeinflussende Informationen, welche sofort an der Einsatzstelle benötigt werden. Hier werden professionelle Systeme gebraucht, die ad hoc eine Echtzeitsimulation durchführen und die Ergebnisse sofort auf einer Lagekarte visualisieren.






Im Einsatzunterstützendem System GeoFES ist hierfür das luftgetragene 2-Dimensionale Berechnungsmodul für die Gefahrenabschätzung DISMA (Disaster Management) vom TÜV Rheinland integriert. Mit dem Modul können Gefahrenbereiche ausgewiesen werden, die auf verifizierten Modellen des TÜV-Rheinland basieren. DISMA beinhaltet eine Datenbank mit chemisch-physikalischen Parametern aller gängigen Stoffe, aus denen Gefahrstoffprognosen erstellt werden können. Berücksichtig werden dabei Wetterverhältnisse vor Ort, Aggregatzustände des Stoffes, Art der Stofffreisetzungen und evtl. stoffabhängige Explosions-szenarien. DISMA kann daher auch für die Ermittlung von Explosionsradien bei Bombenfunden verwendet werden.

Mit der grafischen Visualisierung der Gefahrstoffausbreitung auf einer Lagekarte kann der Einsatzleiter sofort gezielt Handlungen einleiten. Mit der erstellten Lagekarte können Straßensperrungen durch die Polizei veranlasst und Evakuierungen vorgenommen werden. Bestimmte Gefahrenstoffe, wie zum Beispiel Brom, können auch erst nach Stunden Krankheitssymptome hervorrufen. Die auf der Lagekarte visualisierten Gefahrenbereiche zeigen den Helfern, wo nach potentiell geschädigten Personen gesucht werden muss.

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